Entsendung in Abkommensstaaten - elektronisches SVA-Verfahren ab 1. Januar 2026

Die Neuerung betrifft Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten vorübergehend in einem Staat einsetzen, mit dem die Bundesrepublik Deutschland ein bilaterales Sozialversicherungsabkommen (SVA) geschlossen hat. Auf der Webseite der Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherung Ausland (DVKA) finden Sie eine Liste der bilateralen Sozialversicherungsabkommen der Bundesrepublik mit Drittstaaten.

1. Elektronisches SVA-Verfahren ab 1. Januar 2026

Bislang werden sozialversicherungsrechtliche Bescheinigungen für Personaleinsätze in Staaten, mit denen die Bundesrepublik Deutschland ein SVA geschlossen hat, in Papierform beantragt. Ab dem 1. Januar 2026 erfolgt die Antragstellung grundsätzlich elektronisch. Arbeitgeber nutzen dazu entweder ein systemgeprüftes Entgeltabrechnungsprogramm oder das SV-Meldeportal .

Mit der beantragten SVA-Bescheinigung (auch Certificat of coverage – CoC) wird bestätigt, dass für eine im Ausland tätige Person die deutschen Rechtsvorschriften über soziale Sicherheit anzuwenden sind. Das gilt jeweils für die Sozialversicherungszweige, die im Abkommen geregelt werden. Damit werden in diesen Sozialversicherungszweigen Doppelversicherungen grundsätzlich vermieden.

2. Vorbereitungen treffen

Sofern Arbeitgeber das SV-Meldeportal (= kostenpflichtiger und gesicherter Zugang zur digitalen Sozialversicherungs-Meldung) noch nicht nutzen, sollte zeitnah eine Registrierung auf dem Portal erfolgen. Hierzu brauchen Arbeitgeber ein ELSTER-Unternehmenszertifikat, eine Betriebsnummer und die Unternehmensdaten. Nach dem Antrag erhalten die Arbeitgeber postalisch ein Vertretungsschreiben mit einem Freischaltcode mit dem die Registrierung abgeschlossen werden kann.

Die Arbeitgeber, die ein Entgeltabrechnungsprogramm nutzen, sollten kontrollieren, ob die Software den neuen Datensatz für Abkommensländer unterstützt.

3. Zuständigkeiten

Je nach Abkommensstaat sind unterschiedliche Stellen für den Antrag der Entsende-Bescheinigung zuständig.

Hinweis: Bei Anträgen an die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ändert sich das Verfahren ab 2026 (noch) nicht. Hier bleibt es noch beim Papierverfahren.

4. Bewertung

Die Ausweitung des bereits für A1-Bescheinigungen bekannten elektronischen Antragsverfahrens auf Abkommensstaaten ist sehr zu begrüßen. Bedauerlicherweise hat die DRV Bund das elektronische Antragsverfahren noch nicht umgesetzt, sodass die Anträge hier weiterhin in Papier eingereicht werden müssen.

Zudem soll das elektronische SVA-Verfahren – anders als das Verfahren zur A1-Bescheinigung – dem Vernehmen nach nicht als Basismodul, sondern als Zusatzmodul in die Entgeltabrechnungsprogramme aufgenommen werden. Die Softwareersteller sind nach unserer Kenntnis durch die Klassifizierung als Zusatzmodul nicht zur Umsetzung der Anforderungen verpflichtet. Zum Teil haben Softwareersteller angekündigt, kein entsprechendes Zusatzmodul für ihr System zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Weiterführende Hinweise zum SVA-Verfahren stellt die DVKA auf der Webseite zur Verfügung. Die sog. Fragebögen für Anträge in Papierformat bei der DRV finden Sie auf der DRV-Bund Webseite .

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